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Herzlichen Glückwunsch zur Taufe!

 

Sie haben Ihr Kind taufen lassen? Oder sind Sie vielleicht Pate eines Täuflings geworden? Herzlichen Glückwunsch! Ist Ihnen auch bewusst, was die christliche Taufe bedeutet und was mit ihr zum Ausdruck gebracht wird? Wissen Sie, wie die Praxis der Kindertaufe entstanden ist?

Ursprünglich war die Taufe immer mit dem Glauben an Jesus Christus verbunden, d.h. Menschen, die an Jesus Christus gläubig wurden, ließen sich als sichtbares Zeichen für die an ihnen geschehene Veränderung taufen. In der Bibel gibt es keine deutlichen Hinweise darauf, dass in der Anfangszeit bereits Kinder getauft wurden.[1] Die Taufe von Kleinkindern begann wahrscheinlich erst Ende des 2. Jahrhunderts. Die hohe Säuglings- und Kleinkindsterblichkeit und die Sorge um deren Seelenheil führte dazu, dass man vermehrt auch Kleinkinder taufte, die noch nicht zu einer Glaubensentscheidung fähig waren. An die Stelle der Glaubensentscheidung trat dabei die Heilszusage der Kirche. Dennoch blieb die Erwachsenentaufe bis Ende des 4. Jh. vorherrschend. Erst als das Christentum im 4. Jh. Staatsreligion wurde, setzte sich die Kindertaufe allgemein durch. Damit entstand das theologische Problem, dass Kleinkinder sich nicht selbst für die Taufe entscheiden können. Dieses Problem löste man, indem man sagte, dass Eltern, Paten und Kirche durch den Heiligen Geist so eng mit dem Kind verbunden seien, dass deren Glaube den des Täuflings vertreten könne.

Die Verknüpfung von Religion und Staat wurde später so eng, dass die Kindertaufe zu einem staatlichen Zwang wurde und Christsein und Bürgerrechtsstatus untrennbar wurden. Das änderte sich in Deutschland erst 1875, nachdem infolge des politisch-sozialen Wandels des 18. und 19. Jahrhunderts das Menschenrecht auf Religions- und Gewissensfreiheit anerkannt worden war. Dennoch blieb die Taufe im Deutschen Reich die „Eintrittskarte“ zur höheren Gesellschaft. Religionslosen und auch Juden war bis 1918/19 der Zugang zu Führungspositionen in der staatlichen Bürokratie sowie im Militär verwehrt, was dazu führte, dass viele sich „pro forma“ taufen ließen.

Inzwischen ist die Taufe längst kein „Muss“ mehr. Insbesondere in Freikirchen wird die Taufe (entsprechend der Praxis in der Anfangszeit des Christentums) erst nach einer Glaubensentscheidung durchgeführt. Die Großkirchen halten im Allgemeinen an der Praxis der Kindertaufe fest – in der Erwartung, dass Eltern und Paten die religiöse Erziehung des Kindes übernehmen, d.h. es mit den Inhalten des christlichen Glaubens vertraut machen und es damit in die Lage versetzen, die zur Taufe gehörende Glaubensentscheidung später nachzuholen. Dieser Aspekt wird häufig vernachlässigt (vielen ist er auch gar nicht bewusst). Aber wenn das Kind nicht im Laufe seines Lebens zum Glauben an Jesus Christus geführt wird, dann ist die Taufe nutzlos!

Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden. (Mk 16,16) [2]

Dieser Ausspruch Jesu unmittelbar vor seiner Himmelfahrt zeigt sehr deutlich, dass die Taufe an sich keine rettende Wirkung hat. Wer an Jesus Christus glaubt und (als Zeichen für diesen Glauben) getauft ist, der wird vom Zorn Gottes errettet und nach seinem Tod durch Jesus Christus zu ewigem Leben im Himmel auferweckt werden. Wer dagegen nicht an Jesus Christus glaubt, der wird verdammt werden – egal, ob getauft oder nicht!

Warum ist denn der Glaube so wichtig? Nun, die Taufe (d.h. die Besprengung mit Wasser, evtl. auch das Untertauchen ins Wasser) verändert einen Menschen nicht. Der Mensch ist von Natur aus böse – die Bibel nennt das Sünde. Sie müssen Ihrem Kind nicht beibringen, böse zu sein. Das kann es von alleine. Aber Sie müssen einiges an Kraft und Energie aufwenden, um Ihrem Kind beizubringen, bestimmte Dinge nicht zu tun und sich angemessen zu verhalten. Und selbst wenn Ihnen das gelingen sollte, so wissen Sie aus eigener Erfahrung, dass man sich trotzdem nicht immer so verhält, wie man sollte. Wie schnell wird man zornig, sagt verletzende Worte, lästert über andere, sagt mal nicht ganz die Wahrheit oder täuscht etwas vor (Heuchelei). Selbst solche „Kavaliersdelikte“ sind in Gottes Augen Sünde, die sich mit seiner Heiligkeit nicht vertragen, erregen seinen Zorn und führen dazu, dass er jeden Menschen verdammen muss, weil alle gesündigt haben.[3]

Doch Gott liebt alle Menschen und möchte sie nicht verdammen. Deshalb hat er seinen Sohn, Jesus Christus, auf die Erde gesandt. Als er am Kreuz starb, trug er stellvertretend für uns Menschen die Strafe für unsere Sünden, denn die Strafe für die Sünde ist der Tod.[4] Jedem, der daran glaubt, dass Jesus Christus am Kreuz die Strafe für alle Sünden getragen hat, wird die Schuld erlassen und seine Sünden werden vergeben. Deshalb muss ein solcher Mensch den Zorn Gottes nicht mehr fürchten; er kann sich auf das ewige Leben freuen.[5] Das einzige, was ein Mensch tun muss, um errettet zu werden, ist folglich: an Jesus Christus glauben. Die christliche Taufe hat keine Wirkung. Sie ist nur ein Symbol für das, was an einem Menschen geschieht, der anfängt, an Jesus Christus zu glauben. Um die Symbolik der Taufe besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass die ursprüngliche Taufpraxis so aussah, dass der Täufling vollständig im Wasser untergetaucht wurde. Weil das bei Säuglingen nicht so gut durchzuführen ist, ist man dazu übergegangen, die Kinder lediglich mit Wasser zu besprengen.

Wasser wäscht Schmutz ab. Deshalb ist die Taufe ein Bild dafür, dass dem Glaubenden durch Christi stellvertretenden Tod die Gottlosigkeiten und Sünden vergeben sind. Alle durch die Sünde am Menschen haftenden Verunreinigungen („Schmutz“) sind abgewaschen.[6]

Die Taufe ist auch ein Bild für die „neue Geburt“ [7], d.h. für den Erhalt des neuen, ewigen Lebens.[8] Das Untertauchen im Wasser steht für das „Sterben und Begraben“ (d.h. das Aufgeben) des alten, von der Sünde beherrschten Lebens. Das Aus-dem-Wasser-Gehobenwerden steht für den Beginn eines neuen, ewigen Lebens unter der Herrschaft Jesu Christi. Das ewige Leben kann selbst durch den körperlichen Tod nicht beendet werden, weil Jesus alle, die an ihn glauben, auferwecken wird.[9]

In dem Moment, wo ein Mensch beginnt, an Jesus Christus zu glauben, wird er zur Gesamtheit der Christen „hinzugetan“, d.h. zur weltweiten Kirche oder Gemeinde. Auch das wird durch die Taufe ausgedrückt.[10]

Soviel in Kürze zur Bedeutung des christlichen Glaubens und der Taufe. Als Eltern oder Paten haben Sie mit der Taufe Ihres (Paten-)Kindes die Verantwortung übernommen, das Kind in diesem Glauben zu erziehen und ihm dadurch eine bewusste Entscheidung für oder gegen diesen Glauben zu ermöglichen. Wir wünschen Ihnen dazu gutes Gelingen und Gottes Hilfe.

 

Kerstin und Dr. Mark Marzinzik

 

Falls auch Sie bisher zwar getauft sind, aber noch keine bewusste Entscheidung für Jesus Christus getroffen haben, können Sie das jetzt tun, indem Sie z.B. folgendes Gebet sprechen:

Vater im Himmel, ich erkenne, dass eigentlich ich die Strafe für meine Sünde tragen müsste. Aber ich vertraue deinem Wort, dass Jesus auch für mich stellvertretend am Kreuz gestorben ist. Bitte vergib mir meine Schuld, reinige mich durch das Blut Jesu und schenke mir neues, ewiges Leben. Amen.

 

Weitere Informationen finden Sie:

  • In der Bibel! Beginnen Sie die Lektüre am besten mit dem Neuen Testament, z.B. mit dem Markus-Evangelium und dem Johannes-Evangelium. Lesen Sie anschließend den Römerbrief.
  • Im Internet unter der Adresse http://www.bibelkonkret.de

Abkürzungen

Apg Apostelgeschichte
Joh Johannes-Evangelium
Mk Markus-Evangelium
Röm Brief an die Römer

Fußnoten

[1] Die Bibel berichtet von mehreren Personen, die mitsamt „ihrem Haus“ gläubig wurden und sich taufen ließen (Apg 16,15+31-33; 18,8). Das könnte bedeuten, dass auch bewusst denkende und glaubensfähige Kinder getauft wurden. Allerdings schließt der Ausdruck „Haus“ die Kinder nicht unbedingt ein. Ignatius schrieb in einem Brief an Polykarp (um 110-117): „mit ihrem ganzen Hause und den Kindern“, d.h. dort werden die Kinder von den übrigen Hausgenossen deutlich unterschieden. Für die Praxis der Säuglingstaufe findet man daher in der Bibel keine Hinweise. <zurück>
[2] Alle Bibelstellen werden nach der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag) zitiert. <zurück>
[3] Röm 3,23 [...] denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes [...] <zurück>
[4] Röm 6,23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod [...] <zurück>
[5] Joh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. <zurück>
[6] Apg 22,16 [...] Steh auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen [...]! <zurück>
[7] Joh 3,3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. <zurück>
[8] Röm 6,4 So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. <zurück>
[9] Joh 6,40 Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. <zurück>
[10] Apg 2,41 Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan. <zurück>

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