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Immer wieder sonntags?
Die Tatsache, dass die Christen den Sonntag als Ruhetag begehen, leitet sich aus dem Judentum ab. Gott hatte seinem auserwählten Volk, den Juden, verordnet, am siebten Tag der Woche, dem Sabbat (Samstag), zu ruhen. Dafür gibt es zwei Begründungen.
Gott schuf den Himmel und die Erde in sechs Tagen, aber am siebten Tag ruhte er (1.Mo 1,1-2,3). Deshalb sollen auch die Menschen (mitsamt ihren Knechten, Mägden und Sklaven) nur sechs Tage arbeiten und am siebten Tag ruhen.[1] Als die Israeliten in Ägypten Sklaven waren, durften sie keinen Tag ruhen, sondern mussten jeden Tag hart arbeiten (2.Mo 1,8-14; 5,6-9). Nachdem Gott sein Volk aus der Knechtschaft in Ägypten befreit hatte (2.Mo 12+14), sollten sie am siebten Tag der Woche ruhen, um daran zu denken, dass der HERR sie aus der Knechtschaft in Ägypten befreit hatte.[2] Die Sabbatruhe war also einerseits nötig, weil der Mensch nach anstrengender Arbeit Ruhe braucht. Andererseits war sie ein Zeichen dafür, dass Israel kein Sklavenvolk mehr war. Bis heute halten gläubige Juden den Sabbat als Feiertag und besuchen den Synagogengottesdienst.
Die Christen haben sich dagegen schon bald nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu am Sonntag, d. h. dem ersten Tag der jüdischen Woche, zum Brotbrechen (Abendmahl) und zur Belehrung getroffen.[3] Auch die Kollekte für bedürftige Gläubige sollte an diesem Tag gesammelt werden.[4] Der Grund, warum die Christen dafür statt des Sabbats den Sonntag wählten, liegt darin, dass Jesus am ersten Wochentag (Sonntag) aus den Toten auferstanden ist [5] und sich mehrfach gerade am ersten Wochentag seinen Jüngern zeigte.[6] Zu einem arbeitsfreien Tag wurde der Sonntag allerdings erst 321 n. Chr. unter dem römischen Kaiser Konstantin, der das Christentum zur Staatsreligion erhob.
Für Christen wie Nichtchristen ist der Ruhetag ein Geschenk Gottes, der zu unserer Erholung unerlässlich ist. Versuche, eine 10-Tage-Woche einzuführen, sind gescheitert (nach der französischen Revolution, nach der Oktoberrevolution in Russland sowie durch Mao Tse Tung in China). Die Menschen wurden krank. Gott wusste, was er sagte, als er befahl, jeden siebten Tag zu ruhen.
Darüber hinaus ist der Ruhetag für Christen auch ein Tag, an dem sie sich daran erinnern, dass Jesus Christus sie aus der Knechtschaft der Sünde befreit hat. Die meisten Menschen fühlen sich frei. So ging es auch vielen Menschen zur Zeit Jesu. Doch er sagte ihnen recht deutlich, dass sie Sklaven der Sünde sind und dass der Teufel ihr Vater ist.[7] Daran hat sich bis heute nichts geändert. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder ist ein Mensch ein Sklave der Sünde und hat den Teufel zum Vater, oder er ist durch den Glauben an Jesus Christus ein Kind Gottes und damit ein Sklave der Gerechtigkeit geworden.[8] Jeder Mensch ist von Natur ein Sünder, denn in Gottes Augen sind auch (Not-)Lügen, Lästern, Fluchen, Hass usw. Sünden.[9] Als Folge der Sünde sterben wir.[10] Es gibt nur einen Ausweg: Jesus Christus. Da Gott gerecht ist, erwartet den Menschen nach dem Tod der Zorn Gottes. Deshalb sandte er seinen Sohn Jesus Christus in die Welt, der stellvertretend für unsere Sünden starb, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben bekommen kann.[11] Weil Jesus Christus die Strafe für unsere Sünden getragen hat, kann Gott jedem Glaubenden die Gerechtigkeit Jesu Christi zurechnen.[12] Der Glaubende wird von der Sklaverei der Sünde befreit.[13] Zwar sündigen auch Christen noch, aber das ist eine Art „Betriebsunfall“; Christen müssen es theoretisch nicht mehr. Wenn Christen sündigen, bekennen sie es, und Gott vergibt ihnen.[14]
Falls Ihr Gewissen angesichts Ihrer Sünden noch keine Ruhe gefunden hat, dürfen auch Sie zu Jesus Christus kommen, ihm vertrauen, dass er auch für Ihre Sünden gestorben ist, ihm Ihre Sünden bekennen und ihn um Vergebung bitten. Dann bekommen Sie nicht nur Ruhe für Ihr Gewissen, sondern können sogar dem Tod getrost entgegengehen, da Sie von Gott ewiges Leben erhalten! Daran dürfen Sie von nun an jeden Tag, und besonders sonntags, denken.
„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Mt 11,28)
Kerstin und Dr. Mark Marzinzik
Gebet
Vater im Himmel, ich erkenne, dass eigentlich ich die Strafe für meine Sünde tragen müsste. Aber ich vertraue deinem Wort, dass Jesus auch für mich stellvertretend am Kreuz gestorben ist. Bitte vergib mir meine Schuld, reinige mich durch das Blut Jesu und schenke mir neues, ewiges Leben. Amen.
Weitere Informationen finden Sie:
- In der Bibel! Beginnen Sie die Lektüre am besten mit dem Neuen Testament, z. B. mit dem Markus-Evangelium und dem Johannes-Evangelium. Lesen Sie anschließend den Römerbrief.
- Im Internet unter der Adresse http://www.bibelkonkret.de
Abkürzungen
Apg | Apostelgeschichte |
Jak | Brief des Jakobus |
Jes | Jesaja |
Joh | Johannes-Evangelium |
1.Joh | 1. Brief des Johannes |
1.Kor | 1. Brief an die Korinther |
1./2./5.Mo | 1./2./5. Buch Mose |
Mt | Matthäus-Evangelium |
Röm | Brief an die Römer |
Fußnoten
[1] | 2.Mo 20,8-11 Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore wohnt. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. |
Alle Bibelstellen werden nach der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag) zitiert. <zurück> | |
[2] | 5.Mo 5,12-15 Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der HERR, dein Gott, es dir geboten hat! Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun; aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore wohnt, damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du. Und denke daran, daß du Sklave warst im Land Ägypten und daß der HERR, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. <zurück> |
[3] | Apg 20,6-7 [...] wir [...] kamen [...] nach Troas, wo wir sieben Tage verweilten. Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte; und er zog das Wort hinaus bis Mitternacht. |
[Die Tatsache, dass Paulus extra 7 Tage in Troas wartete, obwohl er es eilig hatte, nach Jerusalem weiterzureisen (vgl. Apg 20,16), zeigt dass die Christen sich nicht an jedem beliebigen Tag, sondern nur am 1. Wochentag zum Abendmahl versammelten.] <zurück> | |
[4] | 1.Kor 16,2 An jedem ersten Wochentag lege ein jeder von euch bei sich zurück und sammle an, je nachdem er Gedeihen hat, damit nicht erst dann, wenn ich komme, Sammlungen geschehen. <zurück> |
[5] | Joh 20,1-2.9 An dem ersten Wochentag aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. [...] Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, daß er aus den Toten auferstehen mußte. <zurück> |
[6] | Joh 20,19 Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! |
Joh 20,26 Und nach acht Tagen [nach jüdischer Zählweise genau eine Woche später] waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede euch! <zurück> | |
[7] | Joh 8,33-34+42+44 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und sind nie jemandes Sklaven gewesen. Wie sagst du: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave. [...] Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. [...] Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel [...] <zurück> |
[8] | Röm 6,16 Wißt ihr nicht, daß, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? Entweder Sklaven der Sünde zum Tod oder Sklaven des Gehorsams zur Gerechtigkeit? <zurück> |
[9] | Jak 3,8-10 [...] die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind. Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein! |
1.Joh 3,15 Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder, und ihr wißt, daß kein Menschenmörder ewiges Leben bleibend in sich hat. | |
Röm 3,23 [...] denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes [...] <zurück> | |
[10] | Röm 6,23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod [...] <zurück> |
[11] | Jes 53,5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. |
Joh 3,16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. <zurück> | |
[12] | 1.Kor 1,30 Aus ihm [Gott] aber kommt es, daß ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung [...] <zurück> |
[13] | Röm 6,18 Frei gemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden. <zurück> |
[14] | 1.Joh 1,9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. <zurück> |
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