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Können Sie etwas mit Karfreitag anfangen?

Glauben Sie, dass Jesus vor ca. 2000 Jahren auf der Erde gelebt, viel Gutes getan hat und schließlich gekreuzigt worden ist? Die Bibel sagt uns, dass Jesus nicht zufällig gestorben ist, sondern leiden und sterben musste, und dass sein Tod viel Besseres bewirkte als alle Wunder und guten Taten zusammen, die er während seines Lebens getan hat!

Doch betrachten wir zunächst den Zeitpunkt seiner Kreuzigung. Nicht einmal der war ein Zufall. Jesus starb nach dem Willen seines himmlischen Vaters zur Zeit des jüdischen Passahfestes, obwohl die religiösen Führer des Volkes, die seinen Tod herbeiführten, genau dies nicht wollten.[1]

Um zu verstehen, warum Jesus gerade am Passah-Fest sterben sollte, ist es hilfreich, die historischen Ereignisse, die zur Einsetzung dieses Festes führten, zu bedenken. Das Volk Israel lebte in Ägypten in Knechtschaft und wurde vom Pharao stark unterdrückt. Gott sah die Not seines Volkes, hörte sein Schreien und beauftragte Mose, das Volk aus der Knechtschaft herauszuführen und es in ein Land zu führen, das von Milch und Honig überfließt (2.Mo 3,7-8). Doch der Pharao wollte das Sklavenvolk nicht ziehen lassen, weil er die billigen Arbeitskräfte nicht verlieren wollte. Gott strafte den Pharao mit 9 verschiedenen Plagen, doch der Pharao blieb verstockt. Darauf kündigte Gott die 10. Plage an: alle Erstgeburt im Land Ägypten sollte sterben und dann würde der Pharao das Volk endlich ziehen lassen.[2] Doch Gott gab auch eine Möglichkeit, von dieser Plage verschont zu werden. Dazu musste ein fehlerloses Lamm geschlachtet werden und das Blut des Lammes an die Türpfosten und die Oberschwelle gestrichen werden. Wenn dann der HERR durch das Land ginge, um die Ägypter zu schlagen, und das Blut sähe, würde er an diesem Haus vorübergehen und die Erstgeborenen darin verschonen.[3] Israel handelte nach dem Wort des HERRN, wurde verschont (während die Ägypter viele Tote zu beklagen hatten, 2.Mo 12,29-33) und konnte aus Ägypten, dem Land der Knechtschaft, ausziehen.

Das Passah-Fest erinnert also sowohl an die Befreiung aus der Knechtschaft als auch an die Rettung vom Tod durch das Blut des Passah-Lammes. Und das ist der Grund, warum Jesus genau am Passah-Fest sterben musste.

Gott teilt uns in der Bibel viele Gebote mit, durch deren Einhaltung der Mensch Leben haben soll.[4] Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir die Gebote Gottes oft übertreten, zumal das Neue Testament deutlich macht, dass bereits böse Gedanken und Worte Sünde sind.[5] »Darum: aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.« (Röm 3,20) Das Gesetz zeigt, dass kein Mensch in der Lage ist, es zu halten. Der Mensch sündigt, er ist ein Sklave der Sünde.[6] Doch durch Jesu Tod können wir aus der Sklaverei der Sünde befreit werden, so wie damals das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurde!

Wie ist das möglich? Nun – wie damals: durch den Tod eines Passah-Lammes. Johannes der Täufer nannte Jesus daher bereits zu Beginn von dessen öffentlichen Wirken »das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!« (Joh 1,29). Aber Sünde kann nicht ohne Blutvergießen weggenommen werden.[7] Deshalb reichte Jesu sündloses Leben nicht aus, um uns von unseren Sünden zu erlösen; er musste sterben. Jesu gutes und vollkommenes Leben zeigte nur seine Fehlerlosigkeit und bewies, dass er als Passah-Lamm geeignet war.[8]

Dadurch, dass Jesus am Kreuz stellvertretend für uns starb (so wie damals die Lämmer anstelle der Erstgeborenen des Volkes Israel starben), müssen wir die Strafe für unsere Sünden nicht selber tragen. Gott will uns anstatt des verdienten Todes ewiges Leben schenken. Er drängt dies aber niemandem auf, sondern gibt es nur denjenigen, die zu Jesus Christus umkehren, indem sie ihm ihre Sünden bekennen und daran glauben, dass er durch seinen Tod unsere Sünden weggenommen hat.[9] Die Israeliten wurden damals nicht gerettet, weil sie besser waren als die Ägypter, sondern weil sie durch das Blut der Passah-Lämmer Gnade fanden. Ebenso wird auch heute kein Mensch durch eigene gute Taten gerettet, sondern nur aus Gnade Gottes, die möglich ist durch das Blut Jesu, welches uns von unseren Sünden reinigt.[10]

Wem durch den Glauben an Jesus Christus die Sünden vergeben sind, der ist auch von der Knechtschaft der Sünde befreit.[11] Deshalb haben sie allen Grund zur Freude: »Denn auch unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet. Darum lasst uns Festfeier halten« (1.Kor 5,7-8).

Sind Sie, lieber Leser, schon von der Knechtschaft der Sünde befreit? Wenn auch Sie Sündenvergebung und ewiges Leben haben möchten, dann können Sie z. B. folgendes Gebet sprechen:

Gebet:

Vater im Himmel, ich erkenne, dass eigentlich ich die Strafe für meine Sünde tragen müsste. Aber ich vertraue deinem Wort, dass Jesus auch für mich stellvertretend am Kreuz gestorben ist. Bitte vergib mir meine Schuld und schenke mir neues, ewiges Leben. Amen.

K.M. / www.bibelkonkret.de

Weitere Informationen finden Sie:

  • natürlich in der Bibel. Beginnen Sie die Lektüre am besten mit dem Neuen Testament, z. B. mit dem Johannesevangelium. Lesen Sie anschließend den Brief an die Römer.
  • bei Christen in Ihrem Freundeskreis oder Ihrer Nachbarschaft. Besuchen Sie am besten auch eine christliche Gemeinde bzw. Kirche in Ihrer Nähe.

 

Abkürzungen:

Eph → Brief an die Epheser

Hebr → Brief an die Hebräer

Joh → Johannesevangelium

1.Joh → 1. Brief des Johannes

1.Kor → 1. Brief an die Korinther

2./3.Mo → 2./3. Buch Mose

Mt → Matthäusevangelium

Röm → Brief an die Römer

 

Titelgrafik: Hermanns Clipart-Kiste, gezeichnet von Thees Carstens (R. Brockhaus Verlag, Wuppertal).

 

Fußnoten:

[1] Mt 26,1-5: Und es geschah, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden. Dann versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in dem Hof des Hohenpriesters, der Kaiphas hieß, und ratschlagten miteinander, um Jesus mit List zu greifen und zu töten. Sie sagten aber: Nicht an dem Fest, damit nicht ein Aufruhr unter dem Volk entstehe.
[Alle Bibelstellen werden nach der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag) zitiert.]

[2] 2.Mo 11,4-8: Mose nun sagte zum Pharao: So spricht der HERR: Um Mitternacht will ich ausgehen und mitten durch Ägypten schreiten. Dann wird alle Erstgeburt im Land Ägypten sterben, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Sklavin hinter der Handmühle, sowie alle Erstgeburt des Viehs. ... Dann werden diese deine Hofbeamten alle zu mir herabkommen, sich vor mir niederbeugen und sagen: Zieh aus, du und das ganze Volk, das in deinem Gefolge ist!

[3] 2.Mo 12,3+5-7+12-14: Redet zur ganzen Gemeinde Israel und sagt: Am zehnten dieses Monats, da nehmt euch ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus ... Ein Lamm ohne Fehler ... Dann soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel zwischen den zwei Abenden schlachten. Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Türpfosten und die Oberschwelle streichen an den Häusern, in denen sie es essen. Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten erschlagen vom Menschen bis zum Vieh. ... Aber das Blut soll für euch zum Zeichen an den Häusern werden, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich an euch vorübergehen: so wird keine Plage, die Verderben bringt, unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll euch eine Erinnerung sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest für den HERRN. Als ewige Ordnung für all eure Generationen sollt ihr ihn feiern.

[4] 3.Mo 18,5: Und meine Ordnungen und meine Rechtsbestimmungen sollt ihr halten. Durch sie wird der Mensch, der sie tut, Leben haben. Ich bin der HERR.

[5] Mt 5,22+28: Ich [d. h. Jesus] aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Dummkopf! dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird. ... Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.
1.Joh 3,15: Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben bleibend in sich hat.

[6] Joh 8,34: Jesus antwortete ihnen: ... Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave.

[7] Hebr 9,22: ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.
3.Mo 17,11: Denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele in ihm.
Mt 26,28: Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

[8] 2.Mo 12,5: Ein Lamm ohne Fehler

[9] Joh 3,16: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

[10] Eph 1,7: In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade
1.Joh 1,9: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

[11] Röm 6,16+22: Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? Entweder Sklaven der Sünde zum Tod oder Sklaven des Gehorsams zur Gerechtigkeit? ... Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.
[Anmerkung: Zwar sündigen gläubige Christen auch, aber sie sind keine Sklaven der Sünde mehr.]