Biblische Betrachtungen

In der Bibel finden wir etliche Aussagen, in denen Gott der Vater, der Herr Jesus Christus und der Heilige Geist zusammen vorkommen. Hierin wird die sogenannte „Dreieinigkeit“ angedeutet:

Mt 28,19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.[1]
1.Petr 1,1-2 [...] die auserwählt sind nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi
2.Kor 13,13 Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Jud 20-21 Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist, erhaltet euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben.

Andererseits lesen wir in der Bibel, dass Gott einer ist:

5.Mose 6,4 Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein!
Mk 12,28-29 Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander stritten, trat hinzu, und da er wußte, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete ihm: Das erste ist: "Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr;
Röm 3,30 Denn Gott ist einer.
1.Kor 8,4 [Wir] wissen [...] daß kein Gott ist als nur einer.
Gal 3,20 Gott aber ist nur einer.

Ist Gott nun einer oder drei? Nun, da wir glauben, dass die Bibel als inspiriertes Wort Gottes fehlerlos ist [2], bleibt nur eine Möglichkeit: beides ist wahr.[3] Das scheint die Dinge auf den ersten Blick noch komplizierter und unverständlicher zu machen. Aber es ist die Wahrheit. Unser menschlicher Verstand ist viel zu klein, um die Weisheit und das Wesen Gottes erfassen zu können.[4] Könnten wir Gott voll verstehen, dann wäre Gott nicht Gott.

Aber wenn wir Gott gerade in diesem Punkt, der sein Wesen betrifft, nicht erfassen und völlig verstehen können, so hat Gott uns doch in seiner Schöpfung Anhaltspunkte gegeben, die uns helfen, diese Spannung zwischen Einheit und Dreiheit zu akzeptieren. Als Physiker haben wir da einen großen Vorteil. Denn wenn wir danach fragen, was Licht ist oder was ein Elektron [5] ist, dann sehen wir uns mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Licht und Strom sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Und doch kann niemand erklären, was Licht oder ein Elektron ist, wenn man genau hinschaut. Das hängt nämlich davon ab, wie man „fragt“, d.h. welches Experiment man macht.

Bei Licht denken die meisten Menschen an eine Welle. Wie ein Stein, der in einen See geworfen wird, eine Welle erzeugt, die sich über den ganzen See ausbreiten, (bis die Amplitude, d.h. die Erhebung der Wasserwelle, so klein wird, dass man sie nicht mehr sieht), so ist auch ein Lichtstrahl eine Welle, die sich unbegrenzt ausbreiten kann, z.B. von der Sonne durch das Weltall bis auf die Erde. Eine Welle ist also räumlich nicht begrenzt (es sei denn, sie wird durch Begrenzungen an der Ausbreitung gehindert).

Elektronen dagegen stellt man sich gerne als winzige Teilchen vor, wie eine Mini-Erbse. Ein Teilchen hat einen bestimmten Ort und ist nicht ausgedehnt wie eine Welle.

Nun steht der Physiker vor der Frage: Ist Licht eine Welle? Ist ein Elektron ein Teilchen?

Antwort: Ja und Nein.

Bei manchen Experimenten verhält sich Licht wie eine Welle, bei anderen dagegen wie Teilchen. Gleiches gilt für Elektronen! Und das, obwohl die Eigenschaften von Welle und Teilchen überhaupt nicht mit einander vereinbar sind, sondern genau entgegengesetzt sind. Die Physiker nennen das komplementär (sich ausschließend, aber ergänzend) [6]. Mit diesem Paradox müssen wir leben. Wir können die Materie und das Licht nicht verstehen. Aber das ändert nichts an ihrer Existenz! Wir sind real. Und Licht ist Licht, auch wenn es sich wie zwei ganz unterschiedliche Dinge verhalten kann. Gleiches gilt für Elektronen. Ein Elektron ist ein Ding, auch wenn es sich wie zwei verschiedene Dinge verhalten kann.

Und ähnlich ist es auch bei Gott. Gott ist und bleibt einer. Und trotzdem differenziert er sich in drei verschiedene Personen.[7] Wenn man genauer hinsieht, dann tritt entweder der Aspekt des Vaters oder des Sohnes oder des Heiligen Geistes hervor.

Der Vater wird angebetet und sucht Anbeter [8]; er ist der Weingärtner und wird verherrlicht, wenn Jesu Jünger Frucht bringen [9]; erfüllt die Bitten, die im Namen Jesu gestellt werden [10]; ehrt diejenigen, die dem Sohn nachfolgen und dienen [11]; legt Zeiten und Zeitpunkte für irdische Ereignisse fest [12]; ist nicht nur Vater des Herrn Jesus, sondern auch unser Vater [13], worin sich seine Liebe zu uns zeigt [14]; er hat uns mit jeder himmlischen Segnung gesegnet, uns vor Grundlegung der Welt auserwählt und zur Sohnschaft bestimmt. [15]

Der Sohn hat unsere Erlösung bewirkt [16]; er ist der Weg zum Vater [17]; er ist jetzt der Fürsprecher er Gläubigen [18], wenn der Satan sie verklagt [19]; er wird wiederkommen, um die Seinen zu sich zu holen [20]; mit ihm werden die an ihn Gläubigen im Tausendjährigen Reich herrschen [21]; er wird die Ungläubigen richten. [22]

Der Heilige Geist ist der Beistand und Helfer der Gläubigen in der Zeit der Abwesenheit Christi [23]; er belehrt die Gläubigen über alles, half den Jüngern, sich an die Worte Jesu nach dessen Tod zu erinnern und teilt Zukünftiges mit [24]; er überführt von Sünde [25]; er bewirkt unsere fortwährende Heiligung [26]; er ist uns als Garantie dafür gegeben, dass sich die Verheißungen Gottes erfüllen werden[27].

Lesen sie die Bibel, besonders das Neue Testament. Dort finden Sie noch viele weitere Aussagen über den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist!

Zum Weiterlesen:

• Widersprüche in der Bibel? – Wie die Quantenphysik hilft, die Bibel zu verstehen
• Jesus – Unser Gott?

Fußnoten